Der Bau des Stadttores als nördlicher Zugang zur Stadt Augusta Treverorum (Augustus-Stadt im Land der Treverer) begann 170 n. Chr. Die Datierung des Tores war lange umstritten und reichte vom 2. bis zum 4. Jahrhundert n. Chr. Im Januar 2018 konnte der Baubeginn aufgrund einer dendrochronologischen Untersuchung von Holzresten der Stadtmauer auf das Jahr 170 n. Chr. festgeschrieben werden, da dieses Holz aus Bäumen stammte, die 169/170 gefällt worden waren.

An verschiedenen Stellen finden sich in die Steine eingemeißelte Zeichen, von denen etliche auf dem Kopf stehen. Es handelt sich wohl um Steinmetzzeichen, die den Bau des Tores rekonstruieren helfen. Die Zeichen im Westturm enthalten Tagesangaben, aber ohne Jahre, so dass eine absolute Datierung der Porta Nigra auf diese Weise nicht möglich ist. Über die Marken lässt sich aber die Zeit, die der Bau des Tores beanspruchte, abschätzen, da sie mehrere durchlaufende und übereinander liegende Quader kennzeichneten. Werden diese Zeitangaben auf das gesamte Bauwerk hochgerechnet und eine meist übliche Unterteilung in Baulose berücksichtigt – und der Winter als Bauzeit ausgeschlossen – so ist die Porta Nigra innerhalb von zwei bis vier Jahren als Rohbau fertiggestellt worden.

Endgültig fertiggestellt wurde der unter Kaiser Mark Aurel begonnene Bau nie. Beispielsweise sind die Bohrungen zur Aufnahme der Türangeln der Tore schon vorgefertigt worden. In die Drehachse der Tore ragen aber immer noch die Bossen der nicht fertig bearbeiteten Quader, so dass ein bewegliches Tor niemals eingebaut werden konnte.

Auch für das ungeübte Auge macht die Porta einen unfertigen Eindruck, zum Beispiel sind die auf der Fassade der Landseite vorgelagerten Halbsäulen im rohen Zustand belassen worden. Die Löcher, die mittelalterliche Metallräuber hinterließen, als sie die beim Bau verwendeten Eisenklammern und Bleivergüsse zur Wiederverwendung herausbrachen, verstärken diesen Eindruck noch. Insgesamt wurden für den Bau ca. 7200 Steinquader verwendet, deren größte bis zu sechs Tonnen wiegen.

Historiker gingen früher oft davon aus, dass die Porta Nigra gleichzeitig mit der römischen Stadtmauer errichtet worden sei, als das nördliche Gallien im 3. Jahrhundert zunehmend durch germanische Angriffe bedroht war. Inzwischen ist die Mehrheit der Forscher heute der Ansicht, der Bau sei ein repräsentatives Großprojekt gewesen, das nicht primär Verteidigungszwecken dienen sollte und aufgrund finanzieller Engpässe unvollendet blieb.

Neben der Porta Nigra an der Nordseite der Stadt gab es noch die Porta Alba (Weißes Tor) an der Ostseite, Porta Media (Mitteltor) an der Südseite und die Porta Inclyta (Berühmtes Tor) an der Römerbrücke.
Für mich gehört das nebenliegende Stadtmuseum Trier mit den Exponaten aus der Römerzeit als Einheit dazu.

https://www.trier-info.de/museen/stadtmuseum-simeonstift